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EU-Finanzminister: Vorerst keine Einigung über Rettungspakete

2 min
Aktualisiert von Tobias W. Kaiser
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IN KÜRZE

  • Die Finanzminister der EU verhandeln weiter über Hilfpakete.
  • Durch Eurobonds könnte dabei eine Vergemeinschaftlichung des Risikos stattfinden.
  • Deutschland könnte bei den Verhandlungen eine vermittelnde Rolle einnehmen.
  • promo

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch verhandelten die Finanzminister der EU-Mitgliedsstaaten über ein milliardenschweres Rettungspaket für die angeschlagenen südlichen EU-Länder. Laut dem deutschen Finanzminister Olaf Scholz standen sie kurz vor einer Einigung, bevor die Gespräche vertagt wurden.
Wie die Nachrichtenagentur [Reuters] berichtet, bangen die südlicheren EU-Staaten wie Spanien und Italien um ihre Zukunft, sollte die EU kein Rettungspaket verabschieden. Der spanische Agrarminister Luis Planas sprach davon, dass die Zukunft der gesamten Europäischen Union auf dem Spiel steht.

Vergemeinschaftlichung der Risiken durch EU-Bonds?

Inhaltlich ging es in den Gesprächen unter Anderem um eine Neuauflage der nach wie vor umstrittenen Eurobonds. Dadurch soll die EU gemeinschaftlich Staatsanleihen ausgeben, was vor Allem den wirtschaftlich angeschlagenen und hoch verschuldeten Staaten nützen würde, da diese nur eingeschränkte Möglichkeiten haben, weitere Schulden aufzunehmen. Diese Staaten umfassen insbesondere diejenigen, die auch von der Finanzkrise 2008 am stärksten betroffen waren, wie Italien, Griechenland, Portugal, Spanien und Frankreich. Im Gegenzug versuchen die fiskal konservativeren Staaten wie die Niederlande, Finnland und Österreich die Einführung der Coronavirus-Bonds zu blockieren. Da mit gemeinschaftlichen EU-Anleihen auch das Kreditrisiko vergemeinschaftlicht wird, während das geliehene Geld vorrangig an die angeschlagenen Staaten verteilt wird, kommt dies im Prinzip einer direkten Finanzhilfe gleich. In den Debatten zwischen den Staaten, welche von Corona-Bonds profitieren würden und der Gegenseite könnte Deutschland eine vermittelnde Position einnehmen. Auch Deutschland gehört zu den wirtschaftlich gesünderen Staaten. Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hofft jedoch, Einigkeit über ein Rettungspaket über 500 Milliarden Euro erzielen zu können. Die Verhandlungen werden am heutigen Tag fortgesetzt.

Die Suche nach einem sicheren Hafen

Inmitten der Debatten um erneute Hilfspakete für die angeschlagenen Staaten suchen auch Investoren nach einer Anlageform, die ihnen Sicherheit bietet. Ein Verkauf aller Vermögenspositionen zugunsten von Fiatwährung könnte sich als Fehler herausstellen, da Corona-Bonds möglicherweise nicht aufgelegt werden können, ohne zusätzliches Geld zu schaffen und den Euro abzuwerten. Die Aktienmärkte halten sich derzeit wieder relativ stabil. Seit seinem lokalen Tiefpunkt am 18. März hat der Deutsche Aktienindex (DAX) wieder um +23,5% zugelegt und steht zur Stunde bei 10.425 Punkten. Tatsächlich liegt der Schluss nahe, dass die Krypto-Märkte zumindest zum jetzigen Zeitpunkt mit den anderen globalen Märkten korreliert sind. Bitcoin (BTC) erholte sich nach dem 18. März wieder zusehends. Im Vorfeld hat die führende Kryptowährung Unterstützung bei rund $5,200 gefunden. Zur Stunde wird er zum Preis von $7,300 gehandelt. Damit hat er seit dem 18. März +40,4% zugelegt. Auch der Goldpreis hat sich wieder weitestgehend erholt. Er steht derzeit bei 1.527 Euro pro Feinunze und fordert damit erneut sein Jahreshoch heraus. Inmitten des globalen Ölpreiskriegs bleibt der Ölpreis allerdings weiterhin niedrig. Das Barrel WTI-Öl wird derzeit für 24,31€ und Öl der Marke Brent für 31,33€ gehandelt.
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Tobias W. Kaiser
Tobias verfügt über einen Bachelorabschluss in angewandter Informatik, sowie einen Masterabschluss in Kognitionswissenschaft mit Fokus auf kognitiver Psychologie und künstlicher Intelligenz. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gent nahm er an einem Forschungsprojekt in Verbindung mit einem großen französischen Telekommunikationsanbieter teil. Hierbei erforschte er die Anwendung von Spieltheorie auf den gemeinschaftlichen Ausbau von...
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