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Einsturz bei Petro-Dollar: Kommen jetzt digitale Währungen?

2 min
Aktualisiert von Tobias W. Kaiser
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IN KÜRZE

  • Der Ölpreis hat diese Woche ein 20-Jahrestief erreicht.
  • Die Dominanz des Dollars wird wahrscheinlich darunter leiden, wenn dieser Marktverlauf anhält.
  • Könnte eine neue Generation digitaler Währungen aus den Trümmern dieser Krise hervorgehen?
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Der Ölpreis fällt weiter nach unten – WTI Rohöl wurde diese Woche kurzzeitig unter $20 pro Barrel gehandelt. Der vom Öl abhängige Dollar könnte jetzt ernsthaft in Gefahr sein.
Der Ölpreiskrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien zeigt keine Anzeichen für eine Verlangsamung. In der US-Ölindustrie wird es deshalb wahrscheinlich kurzfristig zu Masseninsolvenzen kommen. WTI-Rohöl wurde in dieser Woche für unter $20 pro Barrel gehandelt, bevor es sich kurzzeitig erholte, aber jetzt wieder auf wackeligen Beinen steht. Zunehmend sieht es so aus, als würde die gedrückte weltweite Nachfrage eine Abwärtsspirale für die Ölmärkte auslösen, deren Ende nicht abzusehen ist.

Ein Barrel Öl ist billiger als eine große Pizza

Obwohl der Preissturz bei WTI-Rohöl und Brent-Rohöl an sich schon beunruhigend ist, sind die US-Produzenten diejenigen, die Schaden erleiden. Mars-Öl, das aus dem Golf von Mexiko gewonnen wurde, befand sich Anfang der Woche nahe der $10-Marke, während die Preise für WTI kurzzeitig einen Preisrückgang unter $7 pro Barrel verzeichnete. Um es kurz und bündig auszudrücken: es scheint, dass Rohöl in einigen Teilen der Vereinigten Staaten nun billiger ist als eine große Pizza. Das ist ein erstaunlicher Vergleich. Wenn dies so weitergeht, scheint der US-Markt für Rohöl zusammenzubrechen. Da die Coronavirus-Lockdowns voraussichtlich bis weit in den Mai hinein andauern werden, scheint dies jetzt besonders wahrscheinlich zu sein. Die gedrückte Nachfrage wird sich auch auf Ölproduzenten weltweit auswirken, aber die schnell fallenden Preise in den USA zeigen, dass dies die amerikanischen Unternehmen viel stärker trifft.

Petro-Dollar am Ende?

Es ist kein Geheimnis, dass ein Großteil der Dominanz des Dollars mit den Ölverkäufen in Verbindung gebracht werden kann. Die erdölexportierenden Nationen haben sich im 20. Jahrhundert historisch gesehen auf den Dollar verlassen, was zu einer weltweiten Bevorratung der Währung führte. Der Begriff “Petro-Dollar” entstand, um die einzigartige Beziehung zwischen den Ölmärkten und dem Dollar zu beschreiben, die es dem USD de facto ermöglichte, zur Weltreservewährung für den globalen Handel zu werden. Dies scheint sich nun jedoch zu ändern. Da sich die Märkte aufgrund der gedrückten Nachfrage von den “Petroökonomien” abwenden, versuchen viele aufstrebende Mächte, sich jetzt zu behaupten. China beispielsweise möchte den chinesischen Yuan zu einer internationalen Währung machen – eine Anstrengung, die seit den späten 2000er Jahren läuft. Zweifellos sind Chinas Bestrebungen nach einer digitalen Währung mit diesen Bemühungen verbunden. Mit dem Rückgang des Petro-Dollars könnten wir einen weiteren Schub in Richtung digitaler Währungen und des Wettbewerbs zwischen ihnen sehen. Bitcoin wird natürlich mit dabei sein, aber auch andere staatlich geförderte Stablecoins. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) forscht gemeinsam mit anderen Zentralbanken an der Umsetzung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC). Mit anderen Worten, die Tage der Dominanz des US-Dollars könnten mit dem Absturz der Ölmärkte schwinden. Was als nächstes kommt, wird wahrscheinlich ein Gerangel in der neuen Welle digitaler Währungen sein.
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Christian Gundiuc
Nachdem er sein Studium der internationalen Betriebswirtschaft an der Frankfurt School of Finance and Management abgeschlossen hatte, arbeitete Christian zunächst in der Immobilienentwicklung. Nachdem er Bitcoin und die Kryptowirtschaft für sich entdeckte, änderte er sein Fachgebiet, um digitale Zusammenhänge zu analysieren.
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