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“Eher Bullshit als Bullenmarkt”: Bitcoin-Community spottet über WSJ-Aussagen

2 min
Aktualisiert von Tobias W. Kaiser
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IN KÜRZE

  • Die US-Aktienkurse haben sich in den letzten Tagen stark erholt.
  • Die Bewegungen veranlassten das Wall Street Journal, die Märkte wieder als bullig zu bezeichnen.
  • Die Bitcoin-Gemeinde glaubt nicht an den Sensationismus vor einem besonders chaotischen Makro-Hintergrund.
  • promo

Nach einigen der chaotischsten Handelswochen seit Menschengedenken erholten sich die US-Märkte einige Tage lang ziemlich stark. So stark, dass das Wall Street Journal bereits einen neuen Bullenmarkt herbeischrieb.
Angesichts des Zustands der aktuellen Weltwirtschaft, waren viele aus der Bitcoin- und der breiteren Blockchain-Community zur Stelle, um die Veröffentlichung wegen der Sensationslust zu verurteilen. Einer nannte die Andeutung, dass die US-Märkte jetzt wieder bullig seien, „völligen Scheiß“.

3 Millionen Arbeitslose klingen nicht nach Bullenmarkt

In den letzten Tagen haben die US-Märkte einen Teil der monumentalen Verluste, die sie infolge der globalen Coronavirus-Pandemie erlitten haben, zurückgewonnen. Vor Freitag stiegen die weltweiten Aktienkurse drei Tage lang – zum ersten Mal seit Mitte Februar. [Yahoo! Finanzen] Seit dem lokalen Tiefstand, verzeichnete der Dow Jones Industrial Average, der sich in einem fast zweiwöchigen Bärenmarkt befand, Gewinne von rund 21%. Dies veranlasste das Wall Street Journal, die derzeitige Situation als Bullenmarkt zu bezeichnen. Allein durch die prozentualen Bewegungen ist die Aussage sicherlich richtig. Der Hintergrund für die Kursbewegungen lässt die Behauptung jedoch höchst verdächtig erscheinen. Seit seinem Hochstand Mitte Februar, fiel der Dow an einem einzigen Tag in diesem Monat um mehr als 20% und geriet damit in einem Bärenmarkt. Die jüngsten Kursanstiege, die möglicherweise durch das beispiellose Konjunkturprogramm der USA ausgelöst wurden, erfüllen zugegebenermaßen die populäre Definition für einen Bullenmarkt. BeInCrypto berichtete jedoch kürzlich über das Blutbad, welches das Coronavirus auf dem US-Arbeitsmarkt anrichtet. Mehr als 14 Millionen wurden infolge der Pandemie entlassen, was allein in der vergangenen Woche zu einem Rekord von 3,28 Millionen Arbeitslosengeldansprüchen führte. Derweil breitet sich das Virus am schnellsten in den USA aus. Das hat zur Folge, dass nun offiziell mehr Coronavirus-Fälle in den USA, als in China verzeichnet wurden. Die Vereinigten Staaten haben nun die meisten Infektionen auf der Welt. [CNN] Präsident Donald Trump wies diese Statistik als einen Hinweis auf das amerikanische Schnelltestprogramm zurück. Da Millionen von Menschen bereits von zu Hause aus arbeiten, kein wirkliches Ende der Probleme im Zusammenhang mit der Pandemie in Sicht ist und immer mehr Nationen “Sperrmaßnahmen” durchsetzen, ist nicht abzusehen, wie lange der verursachte Schaden anhalten wird. Im Moment fühlt sich die Stimmung alles andere als bullig an.

Die Bitcoin-Industrie wird Bullig

Viele Beobachter der Blockchain-Branche prangerten die sensationsgierige Haltung des Wall Street Journal an. Der CTO von Swan Bitcoin – Yan Pritzker –  machte auf die massiven Schließungen in fast allen Industrien und die steigende Arbeitslosenquote aufmerksam. Als Reaktion auf den Tweet des WSJ fiel ihm das Wort “Pferdemist” ein. Pritzker spielt auf die massiven Konjunkturanstrengungen an, die dazu führen werden, dass jeder US-Steuerzahler 1.200 Dollar erhält. Er weist das “Drucken” von Geldes, welcher er finanziert, als nutzlos ab und schlägt vor, dass Bitcoin in diesen schwierigen Zeiten als eine Art wirtschaftliche Rettungsinsel dienen könnte. Auch andere haben ihre Aufmerksamkeit auf die Sichtweise des Wall Street Journals gelenkt und erklärt, dass diese Behauptungen “nicht gut altern werden”. Einige betonten die Tatsache, dass strenge Isolationsmaßnahmen auf der ganzen Welt dazu führen, dass Behauptungen über einen anhaltenden Aufwärtstrend des Marktes fraglich sind. Der Twitter-Nutzer ₿obo (@lordofthebags) fügte scherzhaft hinzu: “Wollen wir alle einfach nur auf der Couch sitzen und den ganzen Tag lang Aktien kaufen?!”
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Christian Gundiuc
Nachdem er sein Studium der internationalen Betriebswirtschaft an der Frankfurt School of Finance and Management abgeschlossen hatte, arbeitete Christian zunächst in der Immobilienentwicklung. Nachdem er Bitcoin und die Kryptowirtschaft für sich entdeckte, änderte er sein Fachgebiet, um digitale Zusammenhänge zu analysieren.
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