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Die Geschichte der US-Zentralbank: Auch die Federal Reserve war eine dezentrale Innovation

2 min
Aktualisiert von Tobias W. Kaiser
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Für manche ist es überraschend, herauszufinden dass die US-Amerikanische Zentralbank Federal Reserve gerade mal etwas mehr als 100 Jahre alt ist. Die Fed ist so stark in die Regelungsmechanismen des US-Dollar eingebunden, dass es seltsam erscheint, dass auch sie mal eine innovative, neue und dezentrale Idee war, genau wie Bitcoin heute.
Tatsächlich ist die Entstehung der Federal Reserve eine interessante Lektion der Geschichte und heute mehr denn je relevant. Sie wurde aus einem System heraus geschaffen, das dringend eine Reform benötigte. Heute hat die Entstehung von Bitcoin und dezentralen Kryptowährungen aus der Finanzkrise von 2008 heraus einen ähnlichen Beigeschmack. Durch die heutige Fiskalpolitik der Zentralbanken fordern viele einen Systemwechsel und Bitcoin scheint diese Bedürfnisse zu Befriedigen. Die Federal Reserve ist über 100 Jahre alt und ersetzte bei ihrer Gründung ein Bankensystem, welches darum kämpfte, von der Bevölkerung akzeptiert zu werden. Auch wurde die Fed als Kompromiss, als dezentrale Zentralbank erdacht. Heute könnte diese innovative Alternative bald ausgedient haben und Bitcoin könnte das nächste System in der Entwicklung von fiskaler Politik sein.

Die Geschichte der Federal Reserve

Die Geschichte der Federal Reserve ist faszinierend. Sie wurde 1913 gegründet, aber Zentralbanken in den USA gab es schon seit 1791, 16 Jahre nach der Einführung des US-Dollar. Der Erste Versuch, eine Zentralbank zu schaffen war im Jahr 1791, als der US-Kongress die First Bank of the United States mit Sitz in Philadelphia gründete. Jedoch hatten viele Bürger Einwände gegen die Idee einer so großen und mächtigen Bank, wodurch dieses Kapitel der Geschichte nur 20 Jahre später endete. 1816 gab es einen zweiten Anlauf für eine Zentralbank, als sich der Kongress darauf einigte, die Second Bank of the United States ins Leben zu rufen. Aber auch diese überlebte nur 20 Jahre lang, bis zur Präsidentschaft von Andrew Jackson. Es folgte eine Ära ohne Zentralbanken, aber Probleme mit Bank Runs und finanzieller Panik plagten die Wirtschaft und bescherten den USA eine massive Konjunkturkrise. Dadurch gab es erneut einen Bedarf für eine zentrale Behörde, die ein gesundes Bankensystem aufrecht hält. Aber es wurde auch ein Kompromiss erzielt, mit einer Zentralbank die nicht in der Kontrolle von Bankern, sondern der öffentlichen Hand stand. Dies führte dazu, dass Präsident Woodrow Wilson den Federal Reserve Act unterzeichnete. Ein klassisches Beispiel für einen Kompromiss – eine dezentrale Zentralbank, welche die unterschiedlichen Interessen von Privatbanken und der Bevölkerung in Einklang brachte.

Bitcoin als Währung für eine neue Ära

Bedenkt man diese Geschichte, so erkennt man, dass die öffentliche Meinung und die Bedürfnisse der Bevölkerung mächtige Werkzeuge sind, um eine monetäres System auszuformen. Da die derzeitige Fiskalpolitik weltweiter Zentralbanken, unter Anderem auch der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank (EZB) die Gefahr einer Inflation größer werden lassen, verschieben sich die öffentlichen Bedürfnisse hin zu dezentralen Anforderungen. Gabor Gurbacs, der Direktor von Van Eck, hat ebenfalls angedeutet, dass es eine durch Bitcoin ausgelöste Änderung darin geben könnte, wie sich das Finanzsystem in den nächsten Jahren gestalten, wenn dezentrale Lösungen Fuß fassen. Natürlich scheint es weit hergeholt, dass Bitcoin einen neuen Standard in der Gestaltung von monetären Systemen schafft. Aber die Idee einer dezentralen Zentralbank war 1913 genauso abwegig. Die öffentliche Meinung beginnt sich bereits zu ändern und eine geeignete Alternative zu den derzeitigen Zentralbanken besteht auch. Es bleibt daher abzuwarten, welches die nächste Entwicklung unseres Geldsystems sein wird.
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Tobias W. Kaiser
Tobias verfügt über einen Bachelorabschluss in angewandter Informatik, sowie einen Masterabschluss in Kognitionswissenschaft mit Fokus auf kognitiver Psychologie und künstlicher Intelligenz. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gent nahm er an einem Forschungsprojekt in Verbindung mit einem großen französischen Telekommunikationsanbieter teil. Hierbei erforschte er die Anwendung von Spieltheorie auf den gemeinschaftlichen Ausbau von...
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